Puppenarmee lernt: „Theater ist Teamsport“

Von unserem Redaktionsmitglied

EVA HAUNHORST

Oelde/Stromberg (gl). Metin starrt geradeaus. Sein Blick geht ins Leere. „Partys sind cool, huhu“, sagt er. Doch von Freude keine Spur. Hendrik Becker springt auf. „Super, wie du das machst“, sagt er zu dem Drittklässler. „Du sprichst von Party, bist aber total emotionslos.“

Das möchte der Regisseur der Burgbühne Stromberg an diesem Morgen von den Mädchen und Jungen der Klasse 3b der Oelde Albert-Schweitzer-Schule (ASS) sehen: dass sie in ihren Rollen als Puppen emotionslos bleiben, roboterhaft. „Puppen haben keine Gefühle“, betont er. Und daher machten die Grauen Herren Mome, die Hauptfigur des Familienstücks der Burgbühne, mit diesen unechten Spielgefährten davon ablenken, dass sie ihr ihre menschlichen Freunde entziehen.

Da kommen die Drittklassler ins Spiel: als Armee von Puppen. Am Donnerstag, I2. Juli, werden die Acht- und Neunjährigen in der Abendaufführung von „Momo“ mitspielen - als erste Premierenklasse der Burgbühne. Um die Kinder auf diesen spannenden Abend vorzubereiten, proben Hendrik Becker und Henrike Bruns mit ihnen die Szenen, die die Schüler selbst mit entwickelt haben und die extra für diesen Abend in die Inszenierung eingebaut werden.

Einige der Kinder haben bereits am Straßentheaterworkshop teilgenommen, für viele aber ist es Neuland, vor Zuschauern zu schauspielen. ASS-Leiterin Tanja Barkey beobachtet, wie sich die Mädchen und Jungen von Probe zu Probe weiterentwickeln. Auch diejenigen, die senst sehr zurückhaltend seien, trauten sich mittlerweile mehr zu, betont sie. Das Projekt sei eine „sehr wertvolle Erfahrung“ für die Kinder.

Mit Hendrik Becker zu arbeiten, macht ihnen an diesem Morgen sichtlich Spaß. Sind sie in ihren Einzelszenen noch eher zurückhaltend, tauen sie in der Gruppe als Puppenarmee auf. Ein ums andere Mal marschieren sie hintereinander durch den Raum. Wer aus der Reihe tanzt, wird von dem Theaterpädagogen schnell wieder eingefangen. „Das ist Kuddelmuddel“, ruft er, als aus der Reihe ein Chaos geworden ist. Und: „Auch hinten in der Reihe zu stehen, ist cool.“ Unaufgeregt macht er ihnen klar: Die Gemeinschaft zählt. „Theater ist Teamsport“, betont er.

Für die Burgbühne ist die Aktion Premierenklasse ein wichtiger Baustein. „Wir sind der Meinung, dass Theater auch die Aufgabe hat, in den Ort hinauszustrahlen“, sagt Becker. „Wir möchten unsere Freude an Theater und Literatur weitergeben.“

 

Zitate:

  • „Dass wir vor 50 000 Zuschauern spielen.“ Julius auf die Frage, was am Aufregendsten an
    dem Theaterprojekt für ihn sei.
  • „Dass wir Applaus bekommen.“ Theresa auf die selbe Frage.
  • „Wir haben uns überlegt, wo wir die Klasse am sinnvollsten in das Stück integrieren können. Ideal war eine Szene mit Puppen. Damit waren sie sofort einverstanden.“ Regisseur Hendrik Becker
  • „Dass wir ganz laut reden müssen.“ Asal auf die Frage, was das Schwierigste für sie sei.
  • „‚Momo’ wird die Zeit überdauern. Das sieht man an den Reaktionen auf unsere Aufführungen. Viele Eltern sind mit der Geschichte groß geworden und geben sie jetzt weiter. So sollte Theater funktionieren“ Hendrik Becker

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